Springer Letter to Librarians

Momentan zirkuliert ein „Letter to Librarians“ von Peter Coebergh, dem neuen Springer Vice President Library Sales, durch die Bibliotheken. Aus bestimmten Gründen (siehe unten) zitiere ich einige Passagen hier:

Dear Librarian,
We are pleased to announce the merger between Springer-Verlag and Kluwer Academic Publishers, creating a new publishing house called Springer (www.springeronline.com). The combination of our publication programs positions the new company as a leading publisher of scientific, medical and technical journals and books. It also creates a strong new enterprise that is better enabled to offer our worldwide customers even better information and services. Together the companies publish 1,250 journals and some 3,500 book titles each year […] It is our pleasure to partner with you in disseminating this valuable information to your patrons. We hold our relationships with our library partners in the highest regard. Our library sales teams will do everything possible to ensure a smooth transition during the integration of the two companies. We will make every effort to keep you informed of our progress so that our business relationships remain strong through this period. This is an exciting time at Springer and we look forward to your continued support.

P.S.: Ich hab es nicht geschafft, diesen Brief oder P.Coebergh (Ex-Vice-President Sales Kluwer Academic Publisher) auf der Springer-Homepage zu lokalisieren. Die stellen noch nicht mal eine Suchfunktion für ihre Seiten zur Verfügung. Irgendwie hat man das Gefühl, wenn zwei große Firmen verschmelzen, wird als erstes eine große PR-Agentur damit beauftragt, eine großartige Webseite zu erstellen, die dem Wert des neuen Riesenkonzerns angemessen ist. Angemessen heißt dann für die neue Seite: verschachtelt, unübersichtlich, dynamisch (= langsam), mit Grafiken und Design überlastet – mit einem Wort: grottenschlecht! Metapress war ja schon abschreckend …

Literatur querbeet

Bevor ich heute den PC anschaltete (und bevor ich wußte, daß mich ein hartnäckiger BSOD nerven würde), hatte ich Gelegenheit, die in letzter Zeit liegengebliebene Literatur – sprich den Zeitschriftenumlauf (ein Hurra den gedruckten Heften!) – abzuarbeiten:

  • Thomas E.Nisonger: „Citation Autobiography: An Investigation of ISI Database Coverage in Determining Author Citedness“ (Abstract) In: College and Research Libraries March 2004, Vol. 65, No. 2. S.152-163
    Achtung! ISI erfaßt nur 42% aller Print-Zitierungen der Artikel eines Autors; zählt man Web-Zitierungen etc. hinzu, dann sinkt die Abdeckungsrate gar auf 29%. Und es sinkt weiter: 20% bei nicht-US- und 2%(!) bei nicht-englischen Zitierungen.
  • Mary M. Case: „Information Access Alliance: Challenging anticompetitive behavior in academic publishing“ (Volltext) In: C&RL News, June 2004 Vol. 65, No. 6. S.310-313, 326
    Die IAA betreibt in den USA Lobbying insbesondere gegen Verlagszusammenschlüsse, die immer zum Schaden des freien Marktes und der Preise stattfinden. (Die sehr lesenswerten Fußnoten klären auf, wen die Multis schon alles geschluckt haben und warum Zusammenschlüsse auch die Preise unbeteiligter Verlage hochschnellen läßt.)

Dann noch ein paar allgemeine Infos:

Nature mit eigenem Open Access rss-feed

Von Thomas Stamm:
Seit dem 19. März führt Nature selbst einen Web-Focus zum Thema Open Access. In der ersten groben Durchsicht der Beiträge geht es weniger um ethische Fragen zur Informationsbereitstellung, sondern vorwiegend um Finanzierungsmodelle. Die Grundhaltung die vermittelt wird, geht offenbar in Richtung „Open Access: realistically? affordable? viable?“
Trotz der high-impact Basis von der diese Debatte geposted wird, scheint doch noch ein publication bias vorzuliegen.