Preussen Münster, Wetter und WiFi

Die jährliche MLA-Konferenz startet übermorgen in Phoenix, Arizona. Das Local Assistance Committee hält seit Dezember via Konferenzblog alle Teilnehmer auf dem Laufenden … über die NBA-Finalteilnahme der Phoenix Suns, das Mai-Wetter, WiFi-Zugänge und vieles mehr – eine super Idee, die man auch hier in good old Germany mal ausprobieren sollen sollte! Statt einem offiziellen Inetbib2006-Blog gibt es die Inetbib2006-Kategorie bei medinfo … mit dem Wiederaufstieg von Preussen Münster, dem Münster-Wetter heute und im September sowie WiFi-Zugängen.

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Apfel des Monats: AGMB-Taskforcepapiere auf Englisch

Diana Klein berichtet in medibib-l, dass zu den Veröffentlichungen der Taskforce der AGMB
(Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen = German
Medical Library Association) nun auch englische Übersetzungen erstellt
wurden. Das ist eine sehr, sehr gute Idee! Apfel des Monats!

Oxford Journal Archiv komplett

Oxford University Press hat nun sein Journal Archiv fertiggestellt. Über die Preise brauchen wir uns gottseidank keine Sorgen zu machen, denn das 140 Zeitschriften/3-Mio.-Seiten Archiv ist Teil der DFG-Nationalizenzen. Insgesamt gibt es 5 Subject Collections, darunter sind Medicine und Science interessant (neben Humanities, Law und Social Science).

Trotzdem
sei mir gegönnt, den Preis pro Artikel für das komplette Archiv (kein
Kauf) auszurechnen: 120.000 Euro / 375.000 Artikel (8 Seiten pro
Artikel) = 0,32 Euro (+ 750 Euro Remote Hosting pa). Die 30 Cent pro
Artikel scheinen jetzt der Standardpreis zu werden. :-(
Es gibt ein Annual Subscription Modell, z.B. Medicine für 2.400 Euro.

Poynder-Interview mit Vitek Tracz

Wenn einer über’s Publikationswesen Bescheid weiß, dann BioMed Central-Gründer Vitek Tracz. Richard Poynder hat ihm vor einem Jahr in Information Today genau die richtigen Fragen gestellt (Lesepflicht!):

Self-archiving
is, of course, very desirable, but the issue is quite simple:
Publishers are not really going to allow authors to self-archive in an easy way, and authors are not going to do it unless it is completely painless.

Pat Brown’s call for publishing without prior peer review will come true. Making the data visible
will become the single most important thing. And you don’t really need
publishers for that—you need tools and software development.

It is not practical for scientists to do anything that requires a strong editorial overhead,
so all the things scientists cannot do themselves will need
publishers—review journals, for instance. Above all, however, I believe
it means highly specialized, editorially intensive databases—databases
that take data, usually publicly available data, and put it together in
a structure that makes it more useful and understandable by organizing
it and adding commentaries and analysis. (Hervorhebungen von mir)

Nachtrag: Der letzte fettgedruckte Satz kann nicht genug hervorgehoben werden: Wissenschaftler sind für’s Forschen da; als Lektoren oder Tippfehlerkorrektoren wird dieses Talent unnütz verschwendet.

Münster im September

Münster lockt zur Inetbibtagung nicht nur mit einem attraktiven Programm, sondern auch mit vielen städtischen Veranstaltungs-”Highlights”:

Am 7.9. findet ein Spiel der Fußball WM 2006 in Münster statt. Nein, nicht die, sondern die der Menschen mit Behinderung.

Am Samstag nach der Tagung erwartet Sie die bekannte A-Capella-Gruppe 6-Zylinder (pers. Empfehlung!) mit ihrem neuen Programm “101 Tenöre“.

Wer es etwas deftiger mag und schon das Wochenende vorher kommt, ist hier gut aufgehoben: 2.-3. Sept. Stadtschützenfest des Stadtschützenverbands.

Von unserem alternativen (und gut beleumdeten) Anbieter Stattreisen werden im September u.a. folgende Führungen angeboten:
* 06.09. Mi 19.00 h Bullenkopp & Kaiserpflaster
* 07.09. Do 21.30 h Der Nachtwächter-Rundgang
* 08.09. Fr 21.00 h Westfälische Friedensnacht
* 09.09. Sa 15.00 h Münster unterm Hakenkreuz
* 09.09. Sa 21.30 h Die Gruselnacht

BioMed Central und Unabhängigkeit der Editoren

Phil Davis von der Cornell University befürchtet in liblicense :

BioMed Central’s BMC’s business model clearly set up economic incentives that are in conflict with editorial independence and the integrity of the scientific record.

Er zielt auf die von den Independent BMC Editoren (wie berichtet) kritisierte
(1) Verringerung der Article Publication Charge (APC) Waivers für Autoren aus Entwicklungsländern, und (2) die Beteiligung der Editoren an den Gewinnen aus den APCs (je mehr Artikel akzeptiert werden, desto mehr verdient ein Editor).
Beides (aber zumindest 2) beruht auf den neuen BMC-Verträgen, die bereits von mehr als der Hälfte der Editoren unterschrieben wurden.

Die Antwort von Matt Cockerill (Verleger BMC) ließ nicht lange auf sich warten. Und in der Tat glaube ich auch nicht, dass a) die Höhe der Beteiligung irgendeinen der stark engagierten Editor-Professoren dazu bringen könnte, mehr Artikel zu akzeptieren (indem z.B. Einfluß auf die Peer-Reviewer ausgeübt wird), und b) dass die Editoren bei anderen Zeitschriften nicht gleichermassen eine Unkostenvergütung erhalten. Es ist natürlich ein (ungute) Koppelung, wenn dieser “Vergütungsanreiz” proportional zur Zahl der veröffentlichten Artikel ist.