EMBASE im kostenfreien ZB Med Fernzugriff

ZB MED hat das Angebot des Fernzugriffs erweitert. Ab sofort ist es möglich, die biomedizinische Fachdatenbank Embase kostenfrei für die wissenschaftliche Forschung zu nutzen.

Die Datenbank Embase legt einen Schwerpunkt auf Pharmazie, Medizin und evidenzbasierte Forschung. Sie bietet einen umfassenden Nachweis von Fachliteratur einschließlich klinischer Studien und Konferenzberichten. Durch präzise Indexierung gelingt eine gezielte Recherche.

Mit den Zugangsdaten für den ZB MED-Fernzugriff können Nutzende aus Deutschland in Embase für einen Zeitraum von bis zu sieben Tagen kostenlos recherchieren. Dafür ist neben der Registrierung für den Fernzugriff nur noch die Buchung eines Zeitslots über ein Buchungstool erforderlich. 

Alle Infos finden Sie unter https://embase.zbmed.de/

Wenn Sie Fragen zu unserem Angebot haben, wenden Sie sich gerne an embase@zbmed.de.

Wenn KI Unsinn verbreitet: Der Fall „Vegetative Electron Microscopy“

Da gab es wohl ein „Missverständnissen“ zwischen Mensch und KI, wahrscheinlich jedenfalls. Ein interessanter Fall, den die Webseite „Retraction Watch“ berichtet:

As a nonsense phrase of shady provenance makes the rounds, Elsevier defends its use – Retraction Watch

Das nachfolgende hat ChatGPT für unsere eher deutschsprachig orientierten Leser*innen daraus gemacht (Version 4o, 04.03.2025)

Wenn KI Unsinn verbreitet: Der Fall „Vegetative Electron Microscopy“ – Wie Fake Science die Wissenschaft unterwandert

In der Welt der Wissenschaft geht es um Fakten, Präzision und verlässliche Erkenntnisse – so sollte es zumindest sein. Doch was passiert, wenn unsinnige Begriffe plötzlich in wissenschaftlichen Publikationen auftauchen und sich unkontrolliert verbreiten? Ein bizarrer Fall zeigt, wie Künstliche Intelligenz, Betrugsnetzwerke und nachlässige Verlage die Wissenschaft unterwandern können.

Der rätselhafte Begriff: „Vegetative Electron Microscopy“

Der Begriff „Vegetative Electron Microscopy“ klingt auf den ersten Blick technisch und anspruchsvoll – doch er ergibt schlicht keinen Sinn. Weder in der Biologie noch in der Materialwissenschaft gibt es eine anerkannte Methode mit diesem Namen. Trotzdem schaffte es der Begriff in zahlreiche wissenschaftliche Publikationen, bis ihn ein aufmerksamer Chemiker entdeckte.

Der russische Wissenschaftsjäger, der unter dem Pseudonym Paralabrax clathratus auftritt, stieß 2022 auf den Begriff in einer renommierten Fachzeitschrift von Springer Nature. Er kommentierte den seltsamen Ausdruck auf der Online-Plattform PubPeer, die zur Aufdeckung von wissenschaftlichem Fehlverhalten dient. Der Fall zog schnell weitere Experten an, darunter der Softwareentwickler Alexander Magazinov, der über Google Scholar weitere Artikel mit der gleichen unsinnigen Phrase fand – viele davon von iranischen Autoren.

Woher kommt der Unsinn?

Die spannendste Theorie zur Herkunft des Begriffs stammt von Magazinov selbst: Ein digitalisierter Artikel aus dem Jahr 1959 könnte der Ursprung sein. Damals erschien das Wort „vegetative“ in der linken Spalte einer wissenschaftlichen Arbeit, während „electron microscopy“ in der rechten Spalte stand. Eine KI oder ein automatisches System könnte diese Begriffe fälschlicherweise miteinander kombiniert haben – ein groteskes Beispiel dafür, wie Maschinen unsinnige Begriffe erschaffen, die dann von betrügerischen Netzwerken übernommen werden.

Paper Mills – Fabriken für Fake Science

Die Verwendung solcher unsinnigen Phrasen gilt als „Fingerprint“ – ein verräterisches Zeichen, dass eine sogenannte Paper Mill am Werk war. Paper Mills sind organisierte Betrugsnetzwerke, die gefälschte wissenschaftliche Artikel im großen Stil produzieren und gegen Bezahlung an Wissenschaftler verkaufen. Diese Artikel werden oft mit KI-generierten Texten, falschen Daten und erfundenen Begriffen gefüllt, um Plagiatssoftware zu umgehen.

Der Problematic Paper Screener, ein automatisiertes Tool, das jede Woche 130 Millionen Artikel durchsucht, hat bereits dutzende Publikationen mit der Phrase „Vegetative Electron Microscopy“ entdeckt. Besonders häufig tauchten die Artikel in der Zeitschrift Environmental Science and Pollution Research von Springer Nature auf – doch auch der Verlag Elsevier verteidigt den Begriff in einer eigenen Publikation.

Elsevier in der Kritik

Ein Artikel im Elsevier-Journal Industrial Crops and Products aus dem Jahr 2024 beschreibt die Verwendung von „Vegetative Electron Microscopy“ zur Untersuchung von Bakterienzellulose. Als die Redaktion auf den Fehler angesprochen wurde, verteidigte sie den Begriff mit der Begründung, er sei eine Kurzform für „Elektronenmikroskopie von vegetativen Strukturen“.

Doch Kritiker wie Magazinov halten das für eine faule Ausrede. Für ihn ist klar: Hier wird Unsinn wissenschaftlich verbrämt, anstatt die eigenen Qualitätskontrollen zu verbessern.

Was bedeutet das für die Wissenschaft?

Der Fall zeigt eindrucksvoll, wie tief Fake Science mittlerweile in die wissenschaftliche Literatur eingedrungen ist. Die Kombination aus betrügerischen Netzwerken, Künstlicher Intelligenz und nachlässiger Peer-Review-Praxis gefährdet die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft. Während große Verlage wie Springer Nature zumindest einige Artikel zurückziehen, bleibt Elsevier bislang bei seiner fragwürdigen Verteidigung.

Die Enthüllungen werfen drängende Fragen auf: Wie viele ähnliche Phrasen geistern noch durch die Literatur? Und wie können Verlage verhindern, dass KI-generierte Fake Science unbemerkt veröffentlicht wird?

Fazit: Wachsam bleiben!

Wissenschaft lebt von Transparenz, Genauigkeit und Vertrauen. Fälle wie dieser zeigen, wie dringend bessere Kontrollmechanismen und unabhängige Prüfverfahren gebraucht werden. Bis dahin bleibt es an engagierten Einzelpersonen wie Paralabrax clathratus, Magazinov und anderen Wissenschaftsjägern, die Augen offen zu halten und Fake Science aufzudecken – bevor der Unsinn sich weiter in der Literatur ausbreitet.

USA – verschwundene Datensätze, Klimadaten etc

Weiterleitung einer E-Mail an die AGMB-AG-Evidenzbasierte Medizin:

Da leider in den letzten Tagen einige Datensätze der CDC (Centers for Disease Control and Prevention) und anderen US Behörden von den offiziellen Webseiten entfernt wurden, haben sich andere Organisationen diesem Datenverlust gewidmet und versucht möglichst viele der Datensätze weiterhin bereit zu stellen.

Vor allem Bibliothekar:innen und Archivar:innen arbeiten gerade mit Hochdruck daran. Betroffen sind laut Social Media auch Klima- und Umweltdatensätze.

Hier ein paar der aktuellen Zugänge:

https://archive.org/details/20250128-cdc-datasets

https://www.policymap.com/blog/purged-federal-agency-data-available

Übersicht zu aktuellen Datenlieferanden und einigen Pressemeldungen zu dem Thema:

https://docs.google.com/document/d/15ZRxHqbhGDHCXo7Hqi_Vcy4Q50ZItLblIFaY3s7LBLw/edit?tab=t.0#heading=h.dn2mw4skk3ho

GMS Medizin — Bibliothek — Information. Jahrgang 24.

Issue 2: AGMB-Jahrestagung in Mainz 2024: Den Wandel steuern – Medizininformation effizient.digital.innovativ

Editorial

AGMB 2024: Den Wandel steuern – Medizininformation effizient.digital.innovativ

Reimann I
GMS Med Bibl Inf 2024; 24(2):Doc30 (20241218)

Tagungsbericht AGMB-Jahrestagung in Mainz 2024

„AGMB 2024: Den Wandel steuern“. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB) e.V. vom 16. bis 18. September in Mainz

Hable S
GMS Med Bibl Inf 2024; 24(2):Doc29 (20241218)

Fachbeitrag AGMB-Jahrestagung in Mainz 2024

KI- und zitationsbasierte Tools für die Literatursuche

Braun V
GMS Med Bibl Inf 2024; 24(2):Doc28 (20241218)

Kurzbeitrag AGMB-Jahrestagung in Mainz 2024

Vorstellung der Landesinitiative openaccess.nrw

Benz S
GMS Med Bibl Inf 2024; 24(2):Doc27 (20241218)

Kurzbeitrag AGMB-Jahrestagung in Mainz 2024

Die Folgen von DEAL für medizinische Bibliotheken: Bericht aus der Fishbowl-Diskussion auf der AGMB-Tagung 2024 in Mainz

Labriga P
GMS Med Bibl Inf 2024; 24(2):Doc26 (20241218)

Kurzbeitrag AGMB-Jahrestagung in Mainz 2024

„WEITER WISSEN. Mit uns.“ Ein Bericht über die Kampagne der wissenschaftlichen Bibliotheken

Ostrzinski U
GMS Med Bibl Inf 2024; 24(2):Doc25 (20241218)

Fachbeitrag Leuchtturmprojekte

Mission FDM: Ein Escape Game zum Forschungsdatenmanagement

Beißer M, Kusser N, Krause E
GMS Med Bibl Inf 2024; 24(2):Doc24 (20241218)

Kurzbeitrag Leuchtturmprojekte

AGMB-Wettbewerb „Leuchtturmprojekte an Medizinbibliotheken 2024“: Würdigung des Projektes „Mission FDM: Ein Escape Game zum Forschungsdatenmanagement“

Jirausch C
GMS Med Bibl Inf 2024; 24(2):Doc23 (20241218)

Poster AGMB-Jahrestagung in Mainz 2024

Making-of der AGMB-Tagung: Vorbereitung, Organisation und Blick hinter die Kulissen

Hoyer S
GMS Med Bibl Inf 2024; 24(2):Doc22 (20241218)

Poster AGMB-Jahrestagung in Mainz 2024

Inhaltliche und funktionale Eigenschaften von Datenbanken für systematische Literaturrecherchen

Nordhausen T, Hirt J
GMS Med Bibl Inf 2024; 24(2):Doc21 (20241218)

Satire AGMB-Jahrestagung in Mainz 2024

„Beyond Access: New Ideas to Survive APC, AI, Predatory Publishing and a Changing World“ – eine Nachbesprechung mit ChatGPT

Vogel C
GMS Med Bibl Inf 2024; 24(2):Doc20 (20241218)

Tagungsbericht

Besuch der Jahrestagung 2024 der European Association for Health Information and Libraries (EAHIL) in Riga

Krause E
GMS Med Bibl Inf 2024; 24(2):Doc19 (20241218)

Tagungsbericht

An der Schwelle zur KI-Transformation? 41. Problemkonferenz Medizinischer Bibliotheken in Stettin, 16.–18. September 2024

Genest A
GMS Med Bibl Inf 2024; 24(2):Doc18 (20241218)

Mitteilung Leuchtturmprojekte

„Leuchtturmprojekte an Medizinbibliotheken“ – Ausschreibung für den AGMB-Wettbewerb 2025

Jirausch C
GMS Med Bibl Inf 2024; 24(2):Doc17 (20241218)

Mitteilung

Aus der AGMB

Jirausch C
GMS Med Bibl Inf 2024; 24(2):Doc16 (20241218)

„Teuken-7B“: ein multilinguales KI-Sprachmodel aus Deutschland

Aus Forschung & Lehre, 28.11.2024: „Das europäische Forschungsprojekt OpenGPT-X am Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) stellt ab sofort das KI-Sprachmodell „Teuken-7B“ zum Download bereit. Es ist nach IAIS-Angaben unterrichtsoptimiert und in allen europäischen Amtssprachen trainiert. Akteurinnen und Akteure aus der Forschung und aus Unternehmen können das Open-Source-Modell für ihre eigenen Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI) frei verwenden, informiert das Fraunhofer-Institut in einer Meldung. Ein entscheidendes Merkmal der Entwicklung von Teuken sei sein forschungsorientierter, datengesteuerter Ansatz“.