Altmetrics – Alternative Metrics

Trotz aller Kritik wird die dominierende Rolle des Impact Factors als Indikator für die Bedeutung wissenschaftlicher Publikationen nach wie vor weithin anerkannt. Das mag auch am Mangel überzeugender Alternativen liegen. Dean Giustini macht nun aktuell in seinem Search Principle Blog auf das Verfahren der so genannten Altmetrics (=alternative metrics) aufmerksam:  Beyond Impact Factor (IF):  Here Comes “Altmetrics”.  Dahinter steht die Idee, die Möglichkeiten u. a. der von individuellen und vernetzten Literaturverwaltungssystemen für eine Erhebung des tatsächlichen Abrufverhaltens von Beiträgen zu nutzen. Das Altmetrics-Manifesto beschreibt das so:

„These new forms reflect and transmit scholarly impact: that dog-eared (but uncited) article that used to live on a shelf now lives in Mendeley, CiteULike, or Zotero–where we can see and count it.”

Dessen Autoren betonen allerdings auch, dass sich entsprechende Konzepte und Verfahren erst in einem sehr frühen Stadium befinden. Dennoch scheint der Schritt notwendig. Nicht nur die präziseren Messungen, sondern auch die Tatsache, dass ein beträchtlicher Teil der Wissenschaftskommunikation mittlerweile abseits klassischer Zeitschriftenpublikationen über Technologien des Social Web erfolgt, sprechen dafür, den Ansatz weiter zu verfolgen. Die Entwicklung der Altmetrics ist sich damit selbst das beste Beispiel. Ein zentraler Forschungsaufruf zum Thema erschien nämlich im PLOSone community blog:

„We seek high quality submissions that advance the understanding of the efficacy of altmetrics, addressing research areas including:

  • Validated new metrics based on social media.
  • Tracking science communication on the Web.
  • Relation between traditional metrics and altmetrics including validation and correlation.
  • The relationship between peer review and altmetrics.
  • Evaluated tools for gathering, analyzing, or disseminating

altmetrics.”

Es wird spannend, zu sehen, wie fruchtbar dieser Aufruf sein wird, Einsendeschluss ist der 28. Januar 2012.

Auch in den deutschen Blogs ist bereits einiges dazu zu lesen, u.a. beschäftigte sich Martin de la Iglesia bereits mit dem Thema im Blog Literaturverwaltung & Bibliotheken.

Die Idee erscheint vielversprechend genug, um sie im Auge zu behalten.