Wenn auch nur 25% aller Medizinstudenten auf gedruckte Bücher verzichten können, so können US-Amerikaner bereits auf 64% aller gedruckten Bücher verzichten, wie Amazon jetzt bekannt gab.
Digitale Bücher, sogenannte Ebooks, gewinnen an Popularität, wie aktuelle Zahlen von Amazon USA belegen. Der Versandhändler gibt bekannt, mittlerweile mehr digitale als gebundene Bücher zu verkaufen. So kamen im letzten Monat auf 100 abgesetzte Hardcover-Ausgaben 180 verkaufte Ebooks (36% zu 64%).
Auch wenn es sich nur um Belletristik handeln dürfte, überrascht das Ausmaß doch sehr, zumindest mich. Wird diese Entwicklung auch auf den Markt der Lehrbücher durchschlagen? Wird die Zukunft der Lehrbücher digital sein?
Bibliotheken beschäftigen sich mit diesen Entwicklungen, ja, müssen sich damit beschäftigen. Ich bin froh, dass es im medizinischen Bereich kaum eine Bibliothek gibt, die nicht bereits digitale Thieme-, Springer- oder Elsevier-Bücher lizenziert hätte und solcherart ihre Erfahrungen auf diesem wichtigen und zukunftsrächtigen Gebiet sammelt.
Ungleich spannender wird der nächste Schritt sein: Diese Inhalte intelligent und systematisch in die lokalen Vorlesungs- und Elearning-Systeme einzubinden. Hier ist bibliothekarischer Sachverstand (auch bzgl. Urheberrecht) durchaus gefragt.
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