Dieser Brief von Nature Managing Director Steven Inchoombe vom September war sicher bei Ihnen allen im Briefkasten. Jeder Absatz triefte vor Arroganz und Selbstgefälligigkeit. Jede Klientel wurde bedient: Für Wissenschaftler: Wir fördern die wissenschaftliche Kommunikation mehr als alles andere! Nature is not just a publisher, but a partner of the scientific community.(!) Für Ethiker und Bibliometriker: Wir sind natürlich gegen Impact Faktoren und für alternative Verfahren, den Wert eines Artikels zu messen, aber die Bibliothekare benutzen ja den IF um Zeitschriften zu sortieren (sic!) und außerdem haben unsere Zeitschriften ja auch ein paar wirklich schöne IFs, da wollen wir also nicht zuviel über den IF meckern. Für Bibliothekare: Diese Leute sind ein integraler Bestandteil unserer Dienstleistungen für Wissenschaftler und deshalb sind wir heute mal so sozial, Nature nur um 7% pro Jahr teurer zu machen (aber nur für 3 Jahre, danach geht’s wieder ab!). Nach einem Preissprung von 40% ist es ja taktisch nicht unklug, die Melkkühe mal ein bisschen verschnaufen zu lassen. Und ganz nebenher wird in diversen Editorials die Konkurrenz á la PLoS herunter gemacht.
Eine Verschnaufpause ist es aber nicht wirklich, denn es werden laufend neue Zeitschriften auf den Markt geschmissen (s.o.), allerdings wieder ganz uneigennützig und nur aus sozialen Gründen: Nature Policy is to „only launch new journal titles where we will add genuine value to the literature.“
Steven lädt alle dazu ein, ihm Kommentare unter exec@nature.com zu schreiben – na denn los!