STM bewirbt Vertragslösung mit subito / Neue Preise

Um die Vertragslösung mit subito unter seinen Mitgliedern zu bewerben, stellt die STM einen Subito Toolkit for Sign-up by Publishers zur Verfügung: „Now covering the world including German speaking countries.“
Insbesondere nett (manch einer würde sagen: entlarvend) die Antwort auf die folgenden beiden Fragen: „Warum sollte ein Verleger einen Vertrag mit subito abschliessen?“ und „Was sind die Nachteile, wenn man nicht abschließt?“ (Fettdruck durch mich):

  1. The phenomenon of document delivery, whether legal or illegal, is here to stay. The Subito framework agreement represents a break-through and benchmark for legally controlled – licensed – international cross-border delivery.
  2. The agreement allows for a licensed and controlled approach to document delivery thereby avoiding channel conflicts. Electronic deliveries are DRM protected and individual delivery statistics are generated by Subito e.V. for each publisher. Subito e.V. bears the credit risk for non-payment by any of its customers.
  3. If not, the publisher (would) loses the potential of reaching additional readers/customers.
  4. Secondly, prior to negotiations, Subito e.V. distributed close to 2 million articles per annum at no fee or for a very low fee. It is reasonable to assume that a significant portion of this supply will convert to a fully paid licensing model. Consequently, non-participation leaves money on the table.
  5. If not, the library community may gain the impression that it is not worth negotiating with a particular publisher, if he or she is willing to forego this opportunity.

Preise nach dem – deutschen – Addendum 1:

Pro Lieferung eines Artikels (Kundengruppe 1, Studenten und Akademiker und Kundengruppe 3 = Library Service) beträgt die Gebühr € 3,50 in Monat 0-18, € 4 in Monat 18-24, € 4,50 im dritten Jahr nach Inkrafttreten des Nachtrages, € 5 im vierten Jahr und € 5,50 im fünften Jahr.


Aber nun kommt’s:

Die günstigeren Lieferungen an die Kundengruppe 1A und 1B sowie 3 sind beschränkt. 18 Monate nach Inkrafttreten des Nachtrages müssen die Lieferungen an Kundengruppe 1A und 1B über die Kundenbibliotheken der Kundengruppe 3 laufen. Subito und seine Lieferbibliotheken dürfen nach diesen 18 Monaten pro Zeitschrift und Kalenderjahr und Kundenbibliothek nur noch 10 Kopien zu der oben unter Kundengruppe 1A und 1B sowie 3 genannten günstigeren Gebühr liefern. Weitere Kopien an eine Kundenbibliothek, die bereits 10 Kopien aus einer bestimmten Zeitschrift im laufenden Kalenderjahr erhalten hat, müssen dann mit der vom Verleger für Kundengruppe 2 festgelegten Gebühr verrechnet werden.

Mit anderen Worten: Wir können uns auf subito-Lieferpreise (Email+DRM) von 8,50 Euro gefasst machen, die sukzessive innerhalb der Vertragsdauer auf 10,50 Euro ansteigen werden. Jedoch gilt dies ab Mitte 2009 nur noch für die ersten 10 Artikel einer Zeitschrift, danach greifen die – viel höheren – pay-per-view Preise, die jeder Verlag individuell bestimmt (Einheitlich mit den Preisen auf seiner Homepage? Erlaubnis des PDF-Downloads?). Danach dürfen Endkunden auch nicht mehr direkt bei subito bestellen (so wie ich es verstanden habe), sondern müssen den subito Library Service über eine Bibliothek in Anspruch nehmen(!). Wenn diese die Artikel per Email an die Besteller weiterleiten will, muß 1) ein Antrag gestellt werden (Wo??) und eine um € 0,5 bis € 1 erhöhte Gebühr entrichtet werden. Halleluja! Wer soll das noch auseinanderhalten? D.h. ab Mitte 2009 würde der 10+ Lieferpreis 9,50 – 10 Euro betragen (wenn subito bei seinem Grundpreis von 5 Euro bleibt – nein, 4 Euro: die VG-Wort-Tantieme fällt ja weg) und in der höchsten Ausbaustufe 11,50 Euro ca. 11,00 Euro (inkl. 7% MwSt.).

Aber auf diese Kleckerbeträge zielt die Strategie der Verlage garnichtmal ab, wie man aus Punkt 7/2 des Toolkits ersehen kann: Dort heißt es sinngemäß: „Jungs, unterschreibt, denn die 10 Artikel sind so schnell ausgeschöpft, danach müssen die teuren Originale bei euch direkt bestellt werden und das bringt den ersehnten Profit, der euch ansonsten verloren gehen würde!“.

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