Die Abstimmung Welche Pediatrics-Version lizenzieren Sie? lief vom 24.7. bis 17.9.. Ungeachtet aller Entwicklungen, um medizinische Forschungsergebnisse zum Dienste der Menschheit frei verfügbar zu machen – wie z.B. Open Access, versuchen einige Verleger weiter ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen. Auf gut Deutsch heißt das: Sie nutzen die Quasi-Monopolstellung ihrer Zeitschrift aus, um weit überhöhte Abonnenmentspreise zu verlangen. Eine Vorreiterrolle übernimmt dabei die American Academy of Pediatrics (AAP), die für Bibliotheken den Preis für ihren Toptitel Pediatrics gerade um nicht weniger als 260% erhöht hat. Hierbei zeigt sich die AAP ebenso zielstrebig wie profitgierig: Nach der 2004 versuchten Erhöhung des Subskriptionspreises um 700%, die nach weltweiten Protesten und zahlreichen Abbestellungen zurückgezogen wurde, soll dieses Jahr Pediatrics nun zum guten Schluss den Preis bekommen, den die AAP angesichts eines Impact Faktors von 3,9 und eines hohen Ranks in der Kategorie zu verdienen glaubte: 2007 muß jede Medizinbibliothek statt $414 unverschämte $1495 bezahlen – ein Plus von 261%. Wem das nicht schmeckt, der kann für $475 „Limited Access with Print“ abonnieren und darf dafür die Artikel der letzten 12 Monate an drei PCs in der Bibliothek lesen – mehr nicht.
Die US-Kinderärzte sind zwar „dedicated to the health of all children“, erschweren aber durch ihre Preispolitik das Studieren von pädiatrischen Forschungsartikeln ganz erheblich – nach dieser Umfrage hat jede fünfte deutsche Medizinbibliothek Pediatrics abbestellt, weitere 20% mußten auf die Campuslizenz verzichten. Ganze vier Bibliotheken stellen Pediatrics uneingeschränkt ihren Ärzten zur Verfügung – ein Armutszeugnis!
Ergebnis im Detail (n=21)
* hatte Pediatrics nie -> 43% (9 Votes)
* limited access + print -> 19% (4 Votes)
* habe es abbestellt -> 19% (4 Votes)
* site license -> 14% (3 Votes)
* site license + print -> 5% (1 Votes)
* limited access -> 0% (0 Votes)