Von Karin Schulenborg:
Herr Dr. Obst erklärte in seinem Vortrag erst mal was ein Blog überhaupt ist, auch wenn die Anwesenden im Saal es wahrscheinlich wohl wissen. Ein Blog ist so aufgebaut. Titel, Datum des Eintrags, Verfasser des Eintrags (bzw. Namenskürzel) und dann der eigentlich Blog-Text, darunter hat der Leser dann die Möglichkeit seinen Kommentar abzuliefern. Die Seite www.blogger.com macht die Erstellung eines Blogs leicht möglich. Blogs bieten für Bibliotheken die Möglichkeiten den Kontakt zu den Nutzern aufzubauen bzw. zu haltern. Besonders Bibliotheken, deren Es-Journal-Angebot so vielfältig ist das so gut genutzt wird, dass Benutzer gar nicht mehr in die Bibliothek brauchen, können so den Kontakt zu den Nutzern halten und aufbauen. Blogs geben der Bibliothek ein „menschliches Antlitz“ Neuerwerbungen können vorgestellt werden, aber auch bibliothekspolitische Entscheidungen, die bei Benutzern zu Missfallen und/oder Verwunderung aufrufen können von der Bibliothek erläutert werden. Blogs können ebenfalls für Schulungen und Kurse benutzt werden. Der Benutzer braucht die Bibliothek vielleicht überhaupt nicht mehr zu betreten.
Verschiedene Blogs
Medinfo, das Blog der AGMB wird zurzeit von 13 ‚Haupt-Bloggern’ geführt. Es wird unterteilt in Kategorien, so dass der Leser auch die Wahl hat, sich nur Einträge zu bestimmten Themen durchzulesen. Oft werden Umfragen eingebunden.
Uthink, die Blog-Plattform der Universität von Minnesota beherbergt zurzeit ca. 3000 Blogs. Es ist unter der Prämisse entstanden, Blog-Software ‚für alle’ zur Verfügung zu stellen und so die intellektuelle Freiheit und Gemeinschaftsgefühl der Universitätsmitglieder zu unterstützen.
Auskunftsweblog der ZB Medizin
Einerseits ein Informationsmittel für alle Mitarbeiter, quasi ein schwarzes Brett im Netz, über die Verknüpfung zu Medinfo über RSS-Feed bekommt man gleichzeitig einen guten Überblick über die wichtigsten Geschehnisse in der medizinischen „Bibliothekarswelt“
Lamson Library
Ein Blog, besonders ist die Verknüpfung zu externen Quellen wie zum Beispiel wikipedia oder zur amazon/search-inside-this-book-Suche
Was bewirken Blogs?
Die Mitleser haben ein höheres Informationsniveau, wer oft in Blogs schreibt der steigt auf der Bekanntheits- und Reputationsskala. Sodass sich der häufige Blogger schon fast als ‚global player’ fühlen kann. Der interne Informationsfluss wird verbessert. Google rankt Blog-Einträge sehr hoch, sodass Blog-Einträge über ein Produkt – egal ob positiv oder negativ manchmal sogar noch über der Homepage des Produktes stehen können. Da man über Blogs leicht Mitstreiter/ Leidensgenossen finden kann, verstärkt sich die Position gegenüber Anbietern (Im Bibliotheksfall gegenüber den Verlagen). Ein Blog kann als Sprachrohr einer Bibliothek dienen, es ist aber auch interaktiv, dass heißt Benutzer können natürlich auch kommentieren und kritisieren. Bibliotheken – wie zum Beispiel die Stadtbücherei Nordenham hat über RSS-Feed auch Bilder von der Nordsee oder die aktuelle Uhrzeit eingefügt.
Diskussion
Im Anschluss an den Vortrag gab es die Möglichkeit Fragen zu stellen. So fragte ein Teilnehmer, ob es durch die vielen zum Teil auch sehr speziellen Blogs nicht zu einem „information overload“ käme und ob nicht auch die Übersicht verloren ginge? Eine weitere Frage kam zu dem Thema „Werbung für Blogs“ eine Dame der zlb Berlin, die ein EDV-Projekt für Menschen 60+ leitet , fragte wie sie diese Teilnehmer zum Bloggen und Kommentar schreiben animieren könne? Die Frage nach einer geeigneten Software zur Blog-Erstellung wurde gestellt. Herr Dr. Obst empfahl nach eigener Erfahrung WordPress.
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