Dachdecker sollen früher in Rente, weil man keinen 67-jährigen mehr auf ein Dach steigen lassen kann, sagt Kurt Beck laut SPON. „Wir müssen differenzieren, wir müssen das wirkliche Leben sehen.“ Auch für andere Berufsgruppen müsse es differenzierte Lösungen geben, „und das sind nur Beispiele“. Finden wir auch. Wir schlagen deshalb ein Ranking der Berufe nach Gefährdungspotenzial vor. Ganz oben stehen die Dachdecker, Krankenschwestern, Ärzte (hier muß man auch an die Gefährdung anderer denken) und Politiker (das ist ein wirklich aufreibender Job, besonders für die Betroffenen). Dann kommen vielleicht die weniger harten (aber immer noch aufreibenden) Berufe wie Lehrer, Kindergärtner und Vertreter von Bibliothekssoftware, zum Schluß die leichten und gefahrlosen Tätigkeiten wie Milchmann, Milchmädchen (die machen nur Schreibtischarbeiten, hört man) und halt eben Bibliothekar. Obwohl, obwohl … wir müssen ja das wirkliche Leben sehen … auch hier hört man fast ständig Geschichten von tödlichen Arbeitsunfällen, Gefährdung am Arbeitsplatz und viele denken gar: The Librarian is an endangered species. Stimmen hingegen, die insbesondere die Arbeit im Fachreferat als an Streß, Gefahr und Dramatik überreich bezeichnen und als Survivaljob kaum vergleichbar mit derjenigen eines popeligen Feld-, Wald- und Wiesendachdeckers, ist jedoch eine klare Absage zu erteilen.
Nichtsdestotrotz gilt es nun dieses Ranking mit Leben zu füllen und das heißt: Arbeitslebensendzahlen. Dachdecker dürfen bis … sagen wir mal … 57 arbeiten, Lehrer – die goldene Mitte – bis 67 und (als Ausgleich für die Dachdecker) dürfen die ganz unten auf der Skala, die Bibliothekare und sonstigen Ungefährdeten, dann logischerweise bis … 77 arbeiten. Und wenn dann diese ganzen 7o-jährigen in den dunklen und verwinkelten Bibliotheksmagazinen und -kellern von kippeligen, überbordenden Bücherregalen erschlagen worden sind, dann sieht das Ranking in vielleicht 20, 30 Jahren schon wieder ganz anders aus, dann sind wir gefährdet und die Dachdecker, die damischen, müssen bis 77, ha! Das wäre dann endlich einmal Gerechtigkeit, wie wir sie lieben!
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