Seit 2003 evaluiert der Senat der Leibniz-Gemeinschaft die Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft, zu der auch die zentralen drei Fachbibliotheken TIB Hannover, ZBW Kiel und ZB Med Köln gehören. Nach der ZBW (2003) wurden nun die TIB und die ZB Med turnusgemäß evaluiert. Die Stellungnahme zur Deutschen Zentralbibliothek für Medizin (ZB MED) wurde letzte Woche publiziert. Es enthält eine Fülle von Detailinformationen zur ZB Med und lohnt das aufmerksame Lesen. Einige Kernsätze:
Bei der Deutschen Zentralbibliothek für Medizin handelt es sich um eine sehr professionell geführte Serviceeinrichtung für die Forschung, bei der insbesondere die ausgesprochene Markt- und Kundenorientierung und ihre hohe Bibliothekskompetenz hervorzuheben sind.
Das Personalmanagement – beispielhaft flexibel in Schwerpunktsetzung und Zuordnung – leistet trotz knapper Kapazitäten dank der hohen Identifikation der Mitarbeiter mit der Einrichtung gute Arbeit.
Die ZB MED ist ein unverzichtbarer Bestandteil der überregionalen Literaturversorgung und damit von gesamtstaatlichem wissenschaftspolitischen Interesse.
Es wird empfohlen, dass die ZB Med ihre internationale Ausrichtung forciert, um sich langfristig auf dem internationalen Fachinformationsmarkt zu behaupten. Weiterhin wird der ZB Med ein sehr guter Service und eine hohe Bibliothekskompetenz bescheinigt.
Die ausdrücklich als vielversprechend gelobte ZB Med-Strategie 2009 enthält u.a. die Vision, sich zu einem zentralen, weltweiten Wissensportal im Bereich „Medicine & Life Science“ zu entwickeln.
Die derzeit geltende zweijährige Wiederbesetzungssperre des Landes Nordrhein-Westfalen bei freiwerdenden Stellen bzw. Stellenanteilen wird als kontraproduktiv beurteilt und sollte aufgehoben werden, damit der Service weiterhin sichergestellt werden kann. (Hervorhebung durch mich)
Nach der Begutachtung durch den Wissenschaftsrat (WR) im Jahre 2000 (leider nicht online) war dies die zweite grundlegende Evaluierung in den letzten Jahren. Mit der Leibniz-Stellungnahme ist auch die Forderung des WR erfüllt, spätestens in fünf Jahren zu prüfen, ob die Perspektiven der Dienstleistungsangebote der Zentralen Fachbibliotheken noch tragfähig sein werden.
Und der wichtigste Satz kommt zum Schluß: Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft empfiehlt Bund und Ländern, die ZB MED als Einrichtung mit Servicefunktion für die Forschung auf der Grundlage der „Ausführungsvereinbarung Forschungseinrichtungen“ weiter zu fördern.