In der DFG-Studie Publikationsstrategien im Wandel? (Lesepflicht! und Dank an den wie immer gut informierten IB Weblog) werden medizinische Zeitschriften deutscher Verlage von Fachwissenschaftlern am schlechtesten bewertet: 51% verneinen die Existenz dt. Zeitschriften mit international hohen Renommee – mehr als in jedem anderen Fachgebiet (Tabelle 3.08, Seite 34).
Am wenigsten können Mikrobiologen, Virologen und Immunologen (21 %) und Mediziner (26 %) die Bewertung teilen, [dass] deutsche wissenschaftliche Zeitschriften ihres Metiers ein hohes übernationales Prestige [haben].
Weitere Ergebnisse:
- Für 83% der Lebenswiss. ist der Impact Faktor ausschlaggebend für die Publikation in einer Zeitschrift (Durchschnitt 62%). Doch auch Nachwuchswissenschaftler anderer Disziplinen lassen sich durch den IF stark in ihrem Publikationsverhalten bestimmen (Ingenieurwiss.: 70%) (Tabelle 3.03)
- 46 Prozent der Mediziner kennen Open Access Zeitschriften (alle Fachgebiete: 38%) (Seite 41)
- Von 1.028 Befragten aus allen Fachgebieten kennen 381 Open Access Zeitschriften, und 122 haben dort schon einmal publiziert (Abbildung 4-2, Seite 44)
- Mediziner bieten 8 Prozent ihrer konventionell publizierten Zeitschriftenaufsätze als elektronische Postprints an (alle Fachgebiete: 14%) (Seite 46)
- Auf die Frage, wo Zweitveröffentlichungen im Internet am sinnvollsten zu platzieren seien, plädieren die meisten Wissenschaftler für ein fach- oder disziplinspezifisches Archiv (s. Tabelle oben) (Seite 47)
- 247 von 1.028 kennen Preprint-Archive, 141 stellten 4 bis 13 Publikationen dort ein (Lebenswiss.: 5). (Tabelle 4.07, Seite 48)
- 82 Prozent der Mediziner haben die Veröffentlichung ihrer Arbeiten [in konventionellen Zeitschriften] [mit bis zu 4.800 Euro] bezuschussen müssen (absolute Spitze, Durchschnitt 43%) (Seite 54)
- Lebenswissenschaftler wären am häufigsten bereit, Open Access Publikationen aus dem eigenen Forschungsetat zu bezahlen (63%, Durchschnitt 42%) (Seite 56)
- 85 Prozent der Lebenswissenschaftlerbenutzen die Publikationspauschale der DFG (in Höhe von 750 Euro p.a.), um die Kosten für Veröffentlichungen ihrer Arbeiten in konventionellen Zeitschriften zu bestreiten. (Seite 60)