Nach der Product/Vendor Session, auf der jeder Anbieter 10 Minuten Zeit hatte, sich und seine Produkte vorzustellen, ging es am gestrigen Nachmittag weiter mit der Session „Quality of provided services“:
- M. Jantti (AUS): Quality, Service, Excellence: A Decade of Quality Margie ist Library Manager der Universitaet von Wollongong in Australien. Wollongong ist eine Bezeichnung von den Aborigines und bedeutet Landstrich zwischen „Berg und Meer“. Es liegt 1 Stunde suedlich von Sydney und beherbergt – wie ganz Australien – eine Vielzahl von schaedlichen und gefaehrlichen Tieren, einheimisch oder aus anderen Laendern eingeschleppt, wie Schlangen, Ochsenfroesche, Kaninchen, Possums, Schnabeltiere, Wombats und Kamele. Wer nicht weiss, wie dise Monster aussehen: auf jeder australischen Muenze, die dann auch beim Abendessen zur Demonstration herumgereicht wurden, prangen entsprechende Bilder. Wollongong baut gerade eine Medizinfakultaet auf und sucht einen Medizinbibliothekar – also, wer will?
- L. Dorrington (UK): Measuring our success:ensuring Imperial College medical library is delivering a quality service to its users
- E. Alopaeus (SW): The reflective practitioner: the basics of Evidence Based Librarianship Der Vortrag von Frau Alopaeus fuehrte in das Konzept der EBL und damit in die naechsten drei Vortrage zum gleichen Thema ein. Wieso ist EBL eigentlich in Deutschland so unbekannt? In Google ist immerhin einiges in Hobohm’s Arbeit „Desiderate und Felder bibliothekswissenschaftlicher Forschung“ zu finden.
- A. Brice (UK): Fusion or confusion?: challenges in applying critical appraisal methods to the health library literature
- M. Vezzosi (ITL): EBL and Information Literacy. An experience at the University of Parma
- M. Kretaviciene (LT): Database of KMU scientific publications’: 3 in 1 Kretaviciene sprach ueber die Datenbank saemtlicher Publikationen ihrer Universitaet seit den 50ern – 62.000. Sie starteten mit diesem Projekt 1982 und haben nun volle Unterstuetzung des Ministeriums, die sich dieser wertvollen Ressource zu Evaluierungs- und Etatverteilungszwecken gerne bedient. Jeder Wissenschaftler muss innerhalb von 5 Tagen nach Publikation seines Artikels diesen (per Volltext oder Link) bei der Bibliothek einreichen, sonst gibt’s kein Budget. 😎 Schnittstellen erlauben statistische Analysen nach Forscher oder Institut, wie z.B. Zitierungen, Impact Faktor etc. – wow!
- Die Poster Session hatte es zwischen Vortraegen und General Assembly mit einer zugestandenen Dauer von imposanten 20 Minuten 🙁 etwas schwer, doch wer interessiert war, kam bereits vorher und gab zwischendurch Feedback. Die 30 Handouts zu meinem Poster „Services for Handheld Computers: Steps towards the Mobile Library“ waren jedenfalls schon vorher weggegangen, so dass ich bei der eigentlichen Session mit leeren Haenden dastand. Eine Auswahl weiterer interessanter Poster:
- Van Dieen Ronald (Netherlands): The Balanced Score Card as a method to measure the output of a medical library
- Ponzani Vittorio (Italy): E-journals vs databases? An evaluation study on users’ behaviour in a research library
- Napolitani Federica Cheyne (Italy): Bridging the information gap with LinkOut: how this powerful feature could meet user’s needs
- De Castro Paola (Italy): Instructions to authors as a tool to evaluate journal editorial quality: a sample analysis performed on high impact journals in Library and Information Science
- Mangiaracina Silvana (Italy): NILDE, a system designed to manage and to evaluate the quality of document delivery services: a case study in Italian biomedical libraries (kein Abstract aber hier die Homepage). Mangiaracina stand direkt neben mir, so dass ich mir ihr Poster etwas gruendlicher anschaute und schier begeistert war. Es ist so etwas wie der Interne Leihverkehr der Medizinbibliotheken in Deutschland, nur beteiligen sich hier 475 Bibliotheken und tauschen 60.000 (!) Dokumente im Jahr aus. Per NILDE-Button kann man direkt aus PubMed heraus eine Bestellung aufgeben (muss dann allerdings noch von der Bibliothek einzeln erlaubt werden).
Bearbeitungszeit sind durchschnittlich 2,4 Tage allerdings ohne Versand (per Fax oder Post, da Einscannen per Gesetz in Italien verboten).