Peter Suber setzt in seinem letzten SOAN Newsletter (die Passage über die Auswirkungen der Finanzkrise auf das Publikationswesen ist äußerst lesenswert) Hoffnung in die Tatsache, das Obama auch einmal Professor war und deshalb besser als Ölindustrielle (er meint wohl Cheney) verstehen würden, was Open Access ist. Naja, wenn ich da an unsere Verhältnisse denke, überkommt mich begründeter Zweifel: Welche Stellung hatte Zypries nochmal in der Ölindustrie, bevor sie sich als Justizministerin dazu überreden ließ, die berechtigten wirtschaftlichen Interessen konventioneller Verleger zu vertreten?
I don’t want to put too much weight on the fact that Obama was a professor and publishing scholar, teaching constitutional law at the University of Chicago Law School from 1992 to 2004. We know too well that not all faculty are well-informed about OA. But academics understand much better than oil industry executives that the economic interests of conventional publishers differ from the economic interests of researchers and research institutions. Obama and his appointees are much less likely than Bush and his appointees to mistake the interests of science publishers for the interests of science, and much more likely to promote the interests of science.
Nachtrag: Suber bringt es auf den Punkt. Es geht um ökonomische Interessen, auf beiden Seiten. Bei den Verlagen sowieso, aber auch bei Wissenschaftlern ist es bekannt, dass sie zuerst an ihre Karriere denken (und nicht daran, in möglichst preiswerten Journalen zu publizieren oder Open Access oder sonstwas).
Today only a minority of publishing researchers has an accurate understanding of OA. We’re up against myths and misinformation from publishers. We’re also up against misunderstandings from excited newcomers. We’re up against a culture of university research in which researchers who are unfamiliar with OA are preoccupied with their research, overworked, uncritically focused on the publishing incentives created by their promotion and tenure committees, and grateful to sign just about any contract a journal puts in front of them.
Dieses ganze Gerede von „Wir sind Partner der Wissenschaft“ geht mir langsam sowas von auf den Keks! Wer in Nature-Zeitschriften publiziert, weiß, dass nur reiche Universitäten seine Artikel kaufen können. Wenn Nature eine neue Zeitschrift gründet, dann nicht nur in „brachliegenden“ Fachgebieten, wie Inchoombe suggeriert, sondern um auf fremden Gebieten zu wildern, um Geld zu machen und um in direkter Konkurrenz den anderen Blättern ihre Autoren abzujagen.
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