subito, DRM und Datenschutz

Für den Kopienversand per Email muß subito nach Verlegerwillen zum ersten Mal Digital Rights Management-Techniken zur Verhütung einer Weiternutzung der Artikel-Scans einsetzen (Infos: Vortrag von Braun-Gorgon, subito-AGB, subito-Info über DRM). Dabei werden die von der Lieferbibliothek eingescannten Artikel nicht – wie bisher – direkt per Email zum Kunden geschickt, sondern zur Verschlüsselung auf einen subito-Server hochgeladen und können dort vom Kunden per Download-Link abgeholt werden.

De facto wird also gar kein Email mehr benutzt, die Email-Lieferung an den Endkunden ist tot.

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Weitere Verschlechterungen sind:
– Bestellung und Abholung müssen auf ein- und demselbem Rechner erfolgen
– man muß ein Plugin installieren, dazu braucht man u.U. Adminrechte
– das Dokument kann nur zehnmal angesehen und einmal ausgedruckt werden
– man braucht eine Internetverbindung, auch wenn das PDF schon abgespeichert ist
– es gibt immer mehr und immer schönere Fehlermeldungen:
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Die eingesetzte DRM-Technik stammt übrigens von FileOpen WebPublisher aus den USA, was bereits zu (wilden?) Verdächtigungen geführt hat, dass – analog zu dem Fall RefWorks/Patriot Act – USA-Behörden die Literaturnutzung deutscher Wissenschaftler mitprotokollieren.

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subito wird diesen Theorien bestimmt keine Nahrung geben und deshalb die gesamte Technik inkl. Permissionserver in Deutschland aufbauen (aber auch hier gilt es den Datenschutz – gerade angesichts des schnell aufgekeimten Mißtrauens – strengstens zu bewahren/bestätigen. In den AGBs wird zwar unter Punkt 10 auf den Datenschutz Bezug genommen, aber weder die spezielle DRM-Problematik erwähnt (Tracking des Leseverhaltens) noch etwas darüber ausgesagt, wie lange die Daten aufbewahrt werden).

Nachtrag 27.2.08: Wie vermutet, paßt subito bei diesem heiklen Thema gut auf, wie die Gegendarstellung an Heise belegt:

Es trifft nicht zu, daß ausländische Server die Komunikation der DRM-Validierungen überwachen. subito betreibt seinen eigenen PermissionServer.

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