meldet Heise Online. [Danke an Anna]
Die MPG hat für diesen brisanten Schritt eine interessante Begründung:
Die Auswertung der Nutzungsstatistiken und Vergleiche mit anderen wichtigen Verlagen hätten ergeben, dass Springer für die angebotenen Zeitschriften etwa das Doppelte des Preises forderte, den die MPG noch für vertretbar erachtet, teilte die Gesellschaft mit.
Die MPG setzt damit ein deutliches Zeichen auch an die Politik, denn …
Wenn Verlage über die Marktmacht zur exzessiven Preisgestaltung verfügen, und dem Gesetzgeber die Bereitschaft fehle, solch unangemessenes Verhalten einer rechtlichen Kontrolle zu unterwerfen, so bleibe der Wissenschaft nur der Weg zu Selbsthilfe, heißt es seitens der MPG.
Was mit Selbsthilfe in diesem Zusammenhang jedoch genau gemeint ist, erschließt sich mir nicht auf Anhieb. Open Access kann es ja wohl nicht sein, damit würde man sich langfristig von den Forschungsergebnissen in den Springer-Journalen abkoppeln. Und wenn die Verlage die Macht haben – was keiner bestreitet – kann dieser Akt der „Selbsthilfe“ nur eine Art politisches Fanal sein, wie es auch die Norweger mit Blackwell gesetzt haben. Späterer Vertragsabschluß zu günstigeren Konditionen nicht ausgeschlossen – Wer kann einen wie auch immer gearteten Zeitschriftenboykott schon lange durchgehalten?
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