Die Webseite von Mobipocket – einem beliebten Anbieter von eBooks für die Westentasche – ist seit gestern nicht erreichbar. Dies kam unerwartet (es kam keine Maintenance-Vorwarnung obwohl man sonst mit Werbemails zugeschüttet wird) aber nicht überraschend, denn für Mobipocket sind „Kundenservice“ und „Zuverlässigkeit“ seit langem Fremdwörter. In der Vergangenheit war man wiederholt monatelang nicht erreichbar – weder per Fax-Nummer, Email oder Telefon (auf der Webseite wird nur eine Faxnummer genannt). Das Beste, was man wohl über diesen Pariser Anbieter sagen kann, ist, dass Mobipocket ist ein weit verbreitetes Format für eBooks darstellt. Einige Anbieter hochwertiger medizinischer Informationsprodukte (wie z.B. Mediheld) sind deswegen in der Vergangenheit nicht nur zu diesem Format sondern auch zu diesem Anbieter gewechselt – mit allen Vor- und Nachteilen (kein Rabatt für Bibliotheken). Dies könnte sich nun als etwas kurzsichtig erweisen. Das meistverkaufte Medizinbuch bei Mobipocket, der Herold, trägt sich schon mit Abwanderungsgedanken.
Der Börm-Bruckmeier-Verlag ist da wesentlich schlauer: Man bedient sich zwar des Formats, aber nicht der Angebotsschiene von Mobipocket: Mit der Folge einer ausgezeichneten Zusammenarbeit mit Bibliotheken.
Nachtrag 1: Nach 5(!) Tagen ist Mobipocket immer noch nicht erreichbar, was auch andere Blogs gemerkt haben: Damn you, Mobipocket, First Skype, then Mobipocket (mit Hintergrundinfos, es geht wohl um den DRM-Server von M.).
Nachtrag 2: Mittlerweile heißt es nicht mehr „please come back in a few minutes“ sondern „please come back later“. 😀 Die Blogosphäre gießt kübelweise Häme über die arme Company aus, vor allem, da der DRM-Server wohl Schuld sein soll. Aber Mittwoch oder spätestens Donnerstag soll alles wieder laufen … Der Vertrauensverlust ist aber immens, Verlage und Autoren denken bereits über Alternativen nach.
Nachtrag 3: Während libri.de und beam-bibliothek immerhin auf das Problem hinweisen, findet man bei zwei der größten deutschen Medizin-eBook-Portale Med4mobile und Börm Bruckmeier weiterhin nicht funktionierende Links und keine Notiz zu dem Desaster. Sie müssten doch wenigstens so korrekt sein zu sagen:
Ihr könnt die Bücher jetzt bei uns kaufen, aber ihr könnt sie nicht benutzen.
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