Derzeit (v. 2.-6.10.) findet in Ottawa das 12. Cochrane Colloquium statt. Ich moechte hier im Weblog ueber die Vortraege und Posters berichten, die sich mit Information Retrieval befassen. Die Abstracts bzw. Powerpoint-Folien sollen demnaechst auf der Colloquiums Website zur Verfuegung stehen. Es gibt zahlreiche Poster zu den „besten“ Suchstrategien und Suchfiltern fuer eine umfassende Suche zur Erstellung systematischer Reviews. Auch der Frage, welchen zusaetzlichen Nutzen EMBASE im Vergleich zu MEDLINE bringt, wird in etlichen Beitraegen nachgegangen (Bericht hierzu folgt). Es ist schwer, sich festzulegen. Weitere Forschung ist noetig. Be(un)ruhigend, dass die eigenen Zweifel bestaetigt werden. Zwei Oral Presentations von heute:
Antwort: Nein, die Entscheidungen, wie man sucht und welche Datenbanken man waehlt, bleiben komplex, abhaengig vom Thema, vom Studiendesign, von Indexing Practices u.a. Frage eines Teilnehmers: „When enough is enough? Are we too cautious?“ Die Retrieval-Fachleute versuchen durchaus, die sensitiven Strategien zu vereinfachen und herauszufinden, ob weniger Aufwand genuegt. Es soll ja keiner behaupten koennen, dass die Librarians alles unnoetig zu komplizieren versuchen.
Verschiedene publizierte Suchfilter zum Auffinden von Diagnosestudien wurden getestet und verglichen. Kein Filter war im Hinblick auf Precision und Recall gut genug, um empfohlen werden zu koennen, auch nicht der Clinical Queries Filter von PubMed. Ausserdem ist die PubMed-Umsetzung des mit Ovid entwickelten Filters (BMJ 2004) nicht identisch (s. response). Fazit: auf Diagnosefilter bei sensitiver Suche verzichten.