Von Sabine Naujoks:
Zitrone des Jahres an DFG und verhandlungsführende Bibliotheken. Schlimmer kann es gar nicht mehr kommen. Wer hat denn hier in wessen Sinn verhandelt?? Für die Medizin scheint sich keiner eingesetzt zu haben. Ausgerechnet die Medizin: vielgenutzt, sinnvoll und nützlich! Da können die mir noch so viel erzählen von wegen neue Verhandlung, neues Glück in 2000irgendwas – wenn heute ein Arzt Mist baut, weil die DFG lieber einen Chemietitel online zur Verfügung stellt als den vielleicht lebensrettenden medizinischen Titel, dann läuft etwas schief im Staate Dänemark. Dafür habe ich absolut KEIN Verständnis!
Nachtrag: Es scheint wohl weniger an den – fleißig und unter hohem Zeitdruck – verhandelnden Bibliotheken gelegen zu haben, sondern an den zu hoch pokernden Medizinverlagen, dass nicht mehr Medizintitel national lizenziert wurden. Eine bessere Informationspolitik würde solche Mißverständnisse vermeiden helfen. Ein schlechter Geschmack bleibt trotzdem, da STM-Titel – im Gegensatz zu den anderen Fachgebieten – nicht von jedermann genutzt werden können.
Wiley Interscience macht in seinem neuesten Newsletter auf die (von der TIB geschalteten) Seite Nationallizenzen.de aufmerksam. Auf dieser beispielhaft schmucklosen Homepage werden nähere Informationen und ein Anmeldeformular für Mitte März 2006 versprochen. Neun Wiley-Backfiles sind im NL-Projekt enthalten – die UB Frankfurt verrät, welche das sind:
Die Lizenz der Wiley Backfile Collection umfasst 9 Sammlungen mit insgesamt 92 Titeln (zum Teil ab Erscheinungsjahr 1834).
Analytical Sciences Backfiles
Biotechnology, Biochemistry & Biophysics Backfiles
Angewandte Chemie International Edition Backfiles
Chemistry Backfiles
Chemistry Societies Backfiles
Materials Science Backfiles
Polymer Science Backfiles
Numerical Methods in Engineering Backfiles
Cell and Development Biology Backfiles
Ein Kommentar erübrigt sich: Wie auch bei Elsevier wurden keine medizinischen Backfiles eingekauft. :frown: