Einen interessanten Bericht aus Australien gehoert: Lisa Kruesi sprach ueber: Rural but not remote! Access in outback Australia. Report on the implementation of Personal Digital Assistants (PDAs) for medical students, clinical teaching staff and health librarians. Das Ministerium hatte 45.000 € fuer 70 iPAQ H2200 spendiert. Als Ressourcen wurden UpTodate, Clinical Evidence, Harrison on Hand und diverse Oxford Textbuecher angeboten, also so ziemlich genau dasselbe, was wir auch in Muenster im Angebot hatten.
Zuvor sprach Bruce Madge, an dem man als Medizinbibliothekar – spaetestens nach seinem Buch – wohl kaum vorbeikommt, ueber The role of knowledge management in promoting patient safety. Das war einer der Highlights auf dieser Konferenz fuer mich. Patientensicherheit meint, dass jeder Kranke sicher sein kann, nach dem bestmoeglichen Therapiestandard behandelt zu werden. Dies beinhaltet selbstverstaendlich vollstaendige Literaturrecherchen und damit Health Information Professionals wie Medizinbibliothekare. Der „Expert Patient“ weiss vielleicht mehr ueber die Krankheit als der Arzt, ueber seine Krankheit ist er aber der absolute Experte. Diese wertvollen Informationen, die nur der Patient besitzt, darf nicht verloren gehen, sondern muss wieder in das Gesundheitssystem eingespeist werden.
Eine der nettesten Sitzungen war die „Learning from the past“-Session – nicht etwa weil ich dort die einzigartige (und ueberraschende) Gelegenheit hatte, einen historischen Vortrag zu halten, sondern weil sich mir ganz neue und erfrischende Blickwinkel auf den Gesundheitssektor ergaben:
- M.Piegler: „All games and other disturbing amusements in the reading room are prohibited.“ – Highlights from 188 years of the library of the medical profession’s history in Hamburg
- Anette Fulda & Oliver Obst: The first doctorate in medicine for a woman at the University of Halle (Germany) in 1754 in a European perspective
- B. Hogsbro & S.Holst: Highlights of the history of nursing from ancient times to Florence Nightingale
Hogsbro lehrte mich einen Trick der Wikinger Krankenschwestern (d.h. der Frauen, die ihre Raubzuege begleiteten): Verwundeten floessten sie grosse Mengen an Zwiebelsuppe ein und rochen dann an den Wunden. Je nach Intensitaet des „Geruchs“ („Gestank“ waere wohl treffender) konnten sie auf die Tiefe und Schwere der Verletzung schliessen.